Der Pfad wie wir ihn bisher kannten war nicht mehr vorhanden, stattdessen war hier ein Pfad, der sich bis zum nächsten Podest schlängelte. Der Pfad vor uns dürfte gern und bis zum nächsten Podest eine Länge von ca. 20 Metern haben und das als Schlangenlinie. In einer Breite von einem guten Meter.
Chan machte sich gleich daran, die Tafel zu entziffern und irgendwie kam es mir vor, wie wenn das in Rekordzeit gewesen wäre, ich sollte auch gleich merken warum. Auf der Tafel stand folgendes geschrieben, „Nur die Geschicktheit der Schlange wird dich diese Prüfung bestehen lassen.“ Mehr gab es nicht zu lesen. Das hört sich aber nicht gut an. Ich versuchte mal ob ich mehr über den Pfad der vor uns lag herausbringen konnte.
Ich nahm den Holzstock den wir am Anfang schon mal zur Waage umfunktioniert hatten und versuchte damit den Pfad abzutasten ohne auf ihn zu treten. Wenn ich links oder rechts von der Mitte meinen Stab aufstellte, gab der Pfad sofort in die jeweilige Richtung nach. In der Mitte entlang des Pfades war es also sicher aber es war immer ein Abstand von ca. einem Meter zwischen den Mittelstücken. Zum Glück hatten wir ein paar Seile mit dabei, die hier bestimmt zum Einsatz kommen würden. Die Seile hatten alle eine Länge von ca. 30 Metern so dass wir Notfalls auch eines entbehren konnten, falls dies nötig sein sollte und es sollte so wie es schien. Wir nahmen ein Seil und schnitten es in 4 Stücke mit einer Länge von ca. 5 Metern. Diese werden wir brauchen um uns selbst zu sichern, Wir Banden uns das Seil um den Bauch und Schenkel, so dass es wie ein Sitz saß. Wir nahmen ein weiteres Seil, und banden es an der Tafel fest.
Einer musste den Anfang
machen, also warum nicht ich? Ich gab mir einen Ruck und ging zu dem
Pfad, setzte mich vor ihm auf das Podest und schlang mein Seil einmal
um den Pfad und befestigte es dann wieder sicher an mir. Meine
Aufgabe war jetzt, so sicher wie möglich auf die andere Seite zu
kommen, ohne nach Möglichkeit in die Tiefe zu stürzen, wie ich das
genau anstellen wollte, wusste ich noch nicht genau, den sobald ich
von der Mitte abweichte fing auch schon der Pfad an sich in diese
Richtung zu neigen. Eines der langen Seile hatten wir noch bei mir um
den Bauch befestigt, so dass ich es nachher wenn ich es schaffen
sollte auf der anderen Seite bei mir lösen und dort festmachen
konnte.
Die Überquerung des Pfades machte es für diejenigen die als Erster oder als Letzter ging am gefährlichsten, den die dazwischen haben eine zusätzliche Sicherung durch ein Seil und auf jeder Seite des Pfades konnte jemand stehen um ihn ein wenig aus zu balancieren. So machte ich mich auf den Weg. Ich versuchte immer das Seil eine Kurve nach der anderen vor mir hin und her zu schwingen und mich selbst auf der Mitte zu halten, aber als ich bei der Mitte angekommen war fing auf einmal der Pfad an sich mehr als zu vor in eine Richtung zu neigen und ich verlor das Gleichgewicht und rutschte vom Pfad herunter.
Zum Glück hatte ich noch das Sicherungsseil um mich herum und so musste ich mir was einfallen lassen, wie man den Rest der Strecker zurücklegen konnte. Glücklicher Weise hatte ich außer dem Seil zum Sichern noch das Restseil mit dabei, von welchem wir unsere Sicherungsseile abgeschnitten hatten. Ich überlegte kurz und fing an zu schaukeln, also das ging, ohne das sich der Pfad zu sehr bewegte. Vielleicht konnte ich mich ja so Stück für Stück auf die Andere Seite weiter vorschaffen. Ich konnte mich nicht auf den Pfad hoch arbeiten, denn wenn ich es schaffen sollte, dann bestünde doch die Gefahr, dass es sich wenn ich noch einige Male den Pfad drehen sollte, sich das Seil dort jeweils um den Pfad zu wickeln.
Also befestigte ich auch das eine Ende des Seiles um meinen Bauch und meine Schenkel. Dann nahm ich das Ende des Seiles und versuchte es durch die Biegung einen Meter weiter vorne zu werfen. Nach einiger Übung klappte es auch jetzt musste ich nur noch das andere Ende irgendwie zu fassen zu bekommen. Ich fing an mich in Schwingung zu bringen und schaffte es mich soweit vorzuschaukeln, damit ich das Seilende, das dort baumelte zu fassen bekam. Als gleich fing ich an es an mir zu befestigen und knotete es fest. Dann begann ich vorsichtig das Seil zuvor auf einer Seite zu lösen und lies mich langsam, nach dem ich es los hatte nach vorne schwingen, soweit das Seil reichte.
Da merkte ich dann, dass das erste Seile vielleicht ein wenig zu kurz sein könnte, mal schauen, wie ich weiter kommen würde und immer diese unendliche Leere unter mir, die anscheinend im Nichts endete. Guten Mutes versuchte ich das Seil wie schon zuvor durch die nächste Biegung zu werfen, was auch noch gelang, aber als ich anfing mich nach vorne zu schwingen, merkte ich wie das Seil wieder heraus rutschte aus der Biegung. Also wenn es da nicht ging, dann vielleicht ein wenig umständlicher. Ich schaute mich kurz um und sah wie die zurückgeblieben vor Angst um mich nervös hin und her liefen und überlegten wie sie mir helfen konnten.
Als bald hatte ich vielleicht ne andere Lösung gefunden, ich warf das Seil durch die Biegung über mir und konnte es auch wieder gut zu fassen bekommen. Ich müsste jetzt nur meine Position ein klein wenig erhöhen sonst würde ich bei jedem weiteren Versuch ein klein wenig mehr in die Tiefe kommen und das kürzere Seil dann auch nicht mehr reichen. Ich ging her und drehte mich vorsichtig um die eigene Achse, ich musste nur aufpassen, dass sich die vorhanden Seile nicht mit einander eindrehte. Es reichten schon ein paar Umdrehungen so 5 Stück ungefähr. Und ich schaffte es, dass ich die Seile nicht die ich jetzt gleich als Sicherung brauchte außen lies. Ich hatte mich ein paar Zentimeter nach oben geschafft und konnte dann gut das lose Seil an mir befestigen.
Jetzt müsste ich es nur noch schaffen, mich auf die Biegung zu schaffen, in der ich gerade hing. Ich ging her und versuchte mich erstmal auf die Biegung hoch zu ziehen, ich schaffte es mit letzter Kraft, der Weg hier her war mehr als kräfteraubend. So jetzt müsste ich nur noch das Sicherungsseil aus der Biegung nach oben holen und dann auf das Podest klettern. Ich schaffte es gerade noch, bevor mich oben auf dem Podest erstmal die Kraft verlies. Irgendwie bin ich da dann erstmal kraftlos zusammengebrochen. Nach kurzer Zeit kam ich dann wieder zu mir.
Als sie sicher angekommen war, nahm sie mich erstmal in den Arm und freute sich, dass ich es geschafft hatte, obwohl sie sich solche Sorgen gemacht hatten, als ich da auf einmal hing.
Sie hatte noch ein weiteres Seil mitgebracht, an welchem ein Teil unserer Ausrüstung befestigt war. So konnten wir den Teil problemlos zu uns her ziehen, da die anderen auch noch ihr Seil mit befestigt hatten, war genug da um die Ausrüstungen Stück für Stück herüber zu holen und dann das Seil wieder herüber zu ziehen. So schaffte es unsere Ausrüstung unbeschadet über den Pfad zu uns rüber. Jetzt mussten nur noch die letzten Beiden von uns hier herüber zu kommen. Bei Chan lief es wie auch bei meiner Mutter Problemlos jetzt nur noch meinen Vater rüber holen. Wir haben uns entschlossen das Seil dann lieber zurück zu lassen, als dass wir ein Leben dafür riskierten, nur um es mitnehmen zu können. Dann gelang auch mein Vater sicher und gut behütet auf dieses Podest.
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g - Ausgeglichenheit ist die Lösung
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