e - Welches Kilo ist schwerer

 

Auf dem Podest, auf dem wir gerade standen vielen uns ein großer Sack und ein Stück Eisen auf, die dort lagen. Wie üblich stand hier auch wieder eine Tafel, wie bei den anderen Podesten zuvor. Vor dem Podest war nicht wie schon zuvor immer eine Mulde sondern ein dicker Balken, an dessen linken ende ein Haken angebracht war. Ebenso war auf dem Podest vor dem Balken wieder ein Hebel angebracht. Ich nahm die beiden Dinge vom Boden hoch und verglich sie. Das Eisen war einfach ein Barren, mehr nicht, der Sack war nicht viel schwerer oder leichter als der Barren, er war aber sehr weich. Da viel mir gleich eine Frage ein, was ist schwerer ein Kilo Federn oder ein Kilo Eisen? Na mit der Frage hatte ich noch gar nicht mal so unrecht, wie sich alsbald herausstellte, die Frage war wohl eher nur, was die Dinge zu bedeuten haben?

Kurze Zeit später kam dann Chan zu uns, der inzwischen gut geübt war die Tafeln zu entziffern. Er sagte. „Auf der Tafel stand, hier ist ein Kilo Federn und ein Kilo Eisen, Ihr müsst diese an ihren Bestimmungsort bringen. Nach dem den Hebel betätigt habt, habt Ihr bis der Sand durch das Glas gelaufen ist, sollte dann die Dinge nicht an ihrem Bestimmungsort sein, so wird sich der Pfad vor euch an seinen Bestimmungsort in die Tiefe begeben. Solltet Ihr versuchen, die Dinge schon vor dem Auslösen des Hebels anbringen zu wollen, dann werdet ihr merken, wie tief es hier ist und dem Pfad nach unten folgen. Nach dem Ihr die beiden Gewichte an den enden abgelegt bzw. hingehängt habt, dürft ihr den Heble wieder betätigen und der Sand hört auf zu laufen. Die Waage wird sich wieder feststellen, vorausgesetzt es ist nicht mehr oder weniger als es sein sollte an dem Bestimmungsort."

Also jetzt könnte es kritisch werden, ein ausbalancierter Balken, an dessen Ende einmal der Sack hingehängt und auf der anderen Seite der Barren abgelegt werden soll. Das muss man zu zweit machen, um die Dinge an ihren Bestimmungsort zu bringen, einzeln wird nicht gehen, da der Balken dann auf der einen Seite zu schwer werden würde und irgendwann abstürzen sollte. Also suchten wir die aus, die am leichtesten waren, in diesem Falle sind das meine Eltern gewesen. Sie waren vom Gewicht her auch nur 5 KG auseinander, wir müssten das irgendwie ausgleichen. Den der Balken hatte eine Länge von ca. 10 Metern und wenn dann nach fünf Metern am Ende ein Gewicht von 5 Kilo steht, dann würde diese Seite auch in Richtung nach unten gehen und wir wären verloren.

Also zogen wir den Hebel und in diesem Moment kam auch eine Sanduhr zum Vorschein, sie kam zwischen dem Podest und dem Balken nach oben und es fing auch gleich an der Sand durch die Öffnung zu fließen. Die Beiden machten sich daran, je in eine Richtung auf dem Balken zum Ende zu gehen. Schon nach kurzer Zeit merkte man, wie der Balken sich auf einer Seite, auf dieser, auf dem der Vater unterwegs war nach oben bewegte. Als gleich begab ich mich auf den Balken und verschob mein Gewicht ganz langsam in die Richtung, in die meine Mutter unterwegs war und der Balken fing an sich wieder auszupendeln.

Chan meinte noch, „Ihr solltet Euch ein wenig beeilen, die Sanduhr ist schon über die Hälfte durchgelaufen. Der Vater hatte den Sack bereits an dem Haken angebracht und die Mutter den Barren abgelegt. Beide machten sich auf den Rückweg und ich versuchte das Gewicht der Beiden mit meinem Gewicht auszubalancieren. Chan sagte, „Der Sand ist gleich durchgelaufen, also entschlossen wir uns, alle drei auf den Podest zu springen, das musste gleichzeitig sein den sonst würde eine Seite vermutlich das Übergewicht bekommen und so sprangen wir alle gleichzeitig bei drei und Chan konnte gerade noch den Hebel betätigen, bevor der ganze Sand durchgelaufen ist.

Als wir auf dem Podest gelandet waren, sahen wir gerade noch wie der letzte Rest des Sandes durch das Glas lief, sollte es am Ende unser Verderben gewesen sein? Chan konnte den Hebel gerade noch rechtzeitig betätigen und so stellte sich die Waage gerade noch rechtzeitig fest. Uns ist hier eben gerade das Herz in die Hosen gerutscht, das war mehr als eng eben und wir erholten uns erst mal von unserem Schrecken.

Als wir uns ein wenig wieder erholt hatten machten wir uns daran dem Pfad weiter zu folgen und sahen während dessen wie sich das bilde am Höhlenende immer klarer wurde. Es war immer noch einiges an Weg vor uns bis dahin und es würde bestimmt nicht einfacher werden, eher noch schwerer wie es jetzt schon war. Wir kamen wieder auf einem Podest an, hier war auch eine Tafel angebracht, aber sonst gab es hier nichts Weiteres. Aber was wir vor uns sahen, lies uns vor Schreck erstarren.

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f - Wir sind selbst die Gewichte


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