Da Mathilde eigentlich mit Geologie aufgewachsen, ist es für sie auch keine größeres Problem gewesen, den Platz der Piratenhöhle oberirdisch nach den Angaben ihres Mannes und Sohnes anzugeben. Man schaute an der angegeben Stelle und war sich einig, dass man das Land hier weiträumig aufkaufen sollte, bevor man hier weiter machte mit dem Umbau der Höhle. Der Großvater erkundigte sich nach dem Besitzer, den er zufälligerweise sehr gut kannte. Es war ein Großgrundbesitzer aus dem Nachbarort, bei dem er als Schuljunge schon immer in den Ferien aushalf auf dem Hofe. Der Großvater erzählte er wolle sich mehr der Natur widmen und der Großgrundbesitzer, wusste eh nicht was er mit dem Gelände anfangen sollte, weil es fast nur aus Fels bestand mit eine dünnen Grasschicht bedeckt. So wurde man sich auch schnell über die Größe und die Kosten für das Gelände einig.
Als der Grundbesitz den gewechselt hatte, machte man sich direkt daran, das Gelände mal genauer zu untersuchen. An einer Stelle fand sich dann ein paar Bretter liegen die sehr mit Moos bewachsen waren. Als man die Bretter auf die Seite gelegt hatte kam darunter ein Loch zum Vorschein, so wie es aussieht müsste hier früher mal ein Brunnen gewesen sein. Wenn man von hier bis zum Rand der Höhle ging, wo sie liegen könnte waren es 120 Schritte. Sollte der Brunnen vielleicht ein weiterer Eingang verbergen zu der Höhle, wenn dies so wäre müsste es ja in der Höhle auch einen Hinweis dafür geben.
Bei einem erneuten Gang des Großvaters mit dem Sohn in die Piratenhöhle suchte man nochmals genau alles ab. Man suchte jede einzelne Kammer für Kammer ab aber es blieb erfolglos. Vielleicht sollte man hier anders vorgehen meinte der Sohn, wir suchen mal die Stelle an der wir oben gestanden hatten, vielleicht lässt sich ja dann was finden hier unten. Man ging an das andere Ende der Höhle und untersuchte zuerst die dortige Wand. Es sah ganz normal wie eine Felswand aus, doch bei genauerem Untersuchen stellte man fest, das sich hier ein ganz kleiner Riss befand mit dem bloßen Auge fast nicht zu erkennen. Wenn man dem Riss folgte dann zeichnete sich hier ein Muster ab. Der Riss fing ungefähr von der rechten Felswand gemessen nach ca. 4 Metern an und ging in eine Höhe von ca. 3 Metern, hier lief er dann fast wagerecht 3 Meter in die Richtung der Wandmitte und verschwand dann auf einmal.
Sollte sich hier vielleicht eine Tür oder ein geheimer Eingang befinden? Beim Abtasten der Wand wurde aber keine Auffälligkeit sichtbar, die vielleicht einen geheimen Mechanismus freigelegt hätte. Wir sollten da trotzdem nochmals alles peinlichst genau absuchen, wenn es eine Türe oder ähnliches wäre, dann müsste sie ja auch zu öffnen sein. Da es sich hier um eine Piratenhöhle handelt, ist bestimmt irgendwo ein Hinweis oder ähnliches versteckt. Was könnte es sein, ein Hebel, ein loser Stein oder eine Platte im Boden? Schauen wir uns doch mal den Boden an er ist überall mit Sand bedeckt und man sieht so nichts Ungewöhnliches.
Schauen wir uns mal in der Nähe des Risses um, auch hier war alles mit Sand bedeckt, aber halt was ist denn das da? Da am Boden ist eine kleine fast nicht erkennbare Erhöhung.
Versuchen wir mal unser Glück, wir wischten vorsichtig den Sand von der Erhöhung weg und zum Vorschein kam eine kleine runde Öffnung nicht sehr groß, ca. 3 cm im Durchmesser und 1 cm tief. In der Tiefe der Öffnung sahen wir ein uns bereits bekanntes Siegel, das so aussah, wie der Verschluss des Buches, sollte das hier vielleicht die Lösung sein, zu einem neuen Eingang? Wir markierten die Stelle und holten uns erstmal den Dolch, vielleicht hatten wir das Glück, das Schatzsucher brauchen um die Geheimnise aufzudecken, die alles Verborgene umgibt. Wir Stellten den Dolch mit dem Griffrücken in das Loch, er passte sich hier ohne Probleme in die Öffnung ein. Nach dem Einsetzen des Dolches fing der Boden an zu vibrieren, sollten wir vielleicht irgend eine Art verborgene Falle ausgelöst haben, die uns jetzt unter den Massen der Höhle begrub?
Von der Decke her bröckelten einige kleine Gesteinsbrocken, die sich vielleicht im Laufe der Zeit gelöst hatten und ein wenig Staub, mehr aber nicht. Auf einmal hörte man einen klein Knacks und ein Zischen, wie wenn sich irgendwo etwas geöffnet hatte, dem die Luft entzogen wurde. Kurz nach dem Knacken öffnete sich langsam Stück für Stück die Wand, es war tatsächliche eine verborgene Tür gewesen. Hinter der Tür war es so finster wie die Nacht, man sah noch nicht mal die Hand vor den Augen.
Ein Gefühl sagte dem Großvater, dass sie auf der richtigen Spur sind. Da man nicht riskieren wollte, dass die Tür sich auf einmal wieder verschleißt ging der Sohn mit einer Lampe in den Stollen hinter der Tür und der Großvater blieb zurück. Der Sohn untersuchte erstmal das Gestein um die Öffnung herum. Wie es in der Piratenhöhle schon war, war auf dieser Seite im Boden die gleiche Vertiefung wie vorher. Also sollte es ja von dieser Seite her auch aufgehen.
Bevor wir hier aber den Fehler machen und uns einschließen und dann doch nicht mehr herauskommen sollten aus irgendeinem Grunde, untersuchte der Sohn erstmal den Stollen weiter. Es war kein Ende in Sicht. Er zählte die Schritte die er hier gemacht hatte mit und stellte fest, dass er die Hälfte der Schritte, die er oben abgeschritten war zurückgelegt hatte. Nach weiteren 30 Schritten sah er ein leichtes Licht auf sich zukommen. Mit etwas Glück ist dort der oben gefundene Brunnen. Bei dem Licht angekommen ist, war auch der Stollen zu Ende. Als er hier nach oben blickte sah er wie ihm jemand entgegenlächelte. Es war seine Mutter, die dort die ganze Zeit oben ausgeharrt hatte.
Er schrie nach oben und freute sich, über das was hier entdeckt wurde. Wieder zurück beim Großvater, erzählte er ihm was er entdeckt hatte, na wenn dem so ist sollte vielleicht mal einer mit dem Dolch auf die andere Seite der Tür gehen und schauen was passier. Sie nahmen den Dolch aus der Vertiefung, ab es passierte erstmal nichts. Der Sohn begab sich auf die andere Seite der Türe. Nach einer kurzen pause setzte sich die schwere Türe wieder in Bewegung und schloss sich, so wie sie sich zuvor geöffnet hatte. Nach dem sie sich ganz geschlossen hatte steckte der Sohn von der anderen Seite den Dolch wie schon vorher in die Vertiefung und welch ein Wunder, die Türe ging auch dieses Mal von dieser Seite aus auf.
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