c - Hier ist das Gleichgewicht gefragt

 Als alle unten angekommen waren, machten sie sich daran dem Steg zu folgen, der nach ein paar Metern auf einer größeren Plattform endetet. So wie es bisher aussah, war alles was diese Höhle hier betraf auf die Ausgewogenheit einer Waage ausgelegt. Was hier wohl passieren wird wenn die Waage nicht mehr im Gleichgewicht sein sollte? Wie waren also auf der Plattform alle angekommen und schauten uns erstmal um. Zurückgehen konnten wir nicht, es bestünde dort die Gefahr, dass man eine der Kugeln an dem Ende der Mulden in gang setzte und wir wollten nicht riskieren unnötigerweise den im Moment noch vorhanden Eingang, den man notfalls als Ausgang benutzen könnte zu zerstören.

Auf der Plattform war eine Tafel angebracht, wir konnten sie nicht lesen, selbst Chan hatte Problem mit der Tafel. Er sagt, die Schriftzeichen sind in einem Dialekt geschrieben, die er so noch nicht gesehen hatte. Er würde bestimmt ein Weilchen brauchen sie zu entziffern. Er machte sich gleich daran, merkte aber, dass es sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde bis es entschlüsselt wäre. In der Zwischenzeit machten sich Mathilde, Felix und der Vater daran, soweit wie möglich, die Gegend zu erkunden, bzw., mit den Augen zu erforschen, so weit man sah, denn man stand ja auf einer Plattform.

Die Höhle war soweit man voraus sehen konnte sehr weitläufig, in der Mitte war ein Pfad und an dem Pfad waren immer wieder Mulden angebracht und ebensolche Podeste, wie das, auf dem wir uns gerade befanden. So wie es aussah, war alles ausgeglichen hier drinnen. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, jemanden im Lager für den Notfall zurück zu lassen, aber jetzt sind wir nun mal alle hier und lies sich vorerst nicht mehr ändern.

Nach ca. 5 Stunden meldete sich mal wieder Chan zu Wort, der bisher voller Konzentration an der Übersetzung der Tafel gearbeitet hatte. Es sagte auf der Tafel steht folgendes geschrieben: 

Das soll in etwa so heißen: „Nur der selbst im Gleichgewicht ist, wird die Aufgaben hier meistern können. Da Ihr hier eingedrungen seid, gibt es keinen anderen Ausweg hier heraus. Wie Ihr festgestellt habt, sind an dem Ende, an dem Ihr hereingekommen seid eine Art Waage angebracht, die durch die beiden Steine im Gleichgewicht gehalten werden. Solltet Ihr euch entscheiden, von hier den Rückweg antreten zu wollen, so werdet ihr feststellen, dass dies nicht möglich sein wird den sobald einer eine Fuß auf den Pfad hinter Euch setzen wird, wird sich dieser absenken und eine Kettenreaktion auslösen, die den Weg vor Euch zerstören würde. Nur der, der alles ausgleicht wird bis zum ende durch halten können und seine Belohnung bekommen.“

So weit so gut, also hier es erstmal nach vorne über den Pfad zu gehen. Das War eine Strecke von ca. 10 Metern bis zum nächsten Podest, auf welchem sich, wie es aussah, eine erneute Tafel befand. Als wir dort angekommen waren sahen wir, sahen wir, dass außer auch noch ein Hebel vorhanden war. Auf einem Podest lagen hier 11 Kugeln, in der Größe von ca. 5 cm. Wir wagten nicht den Hebel zu betätigen, so den machte sich Chan gleich daran diese wieder zu übersetzen. Auch hier ging wieder einiges an Zeit verloren, es war doch sehr strapazierend, bis wir zum Ende kommen sollten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam Chan zu uns und teilte und mit, was er auf der Tafel entziffern konnte. 

"Hier sind 11 Kugeln, diese sind unterschiedlich schwer. Ihr müsst die so auf der Waage verteilen das sich hier ein Gleichgewicht herstellt. Ihr habt nur einen Versuch, Ihr müsst die Kugeln hier in eine Richtung zu einem Ende rollen lassen. Die Mulde ist an beiden Seiten leicht abfällig. Ihr könnte die Waage nicht betreten, denn dieses würde sie zerstören und Ihr kämt nicht mehr weiter. Wenn Ihr die Kugeln verteilt habt, dann betätigt den Hebel, sollte an beiden Enden das Gewicht gleich sein, dann dürft Ihr passieren. Zwei Kugeln haben ein Gewicht von 5 KG, drei Kugeln ein Gewicht von 4 KG, Die restlichen Kugeln haben immer ein Paar, welches aus 3KG, 2KG und 1 KG besteht.“

Na dann wollen wir mal schauen, was wir hier haben. So wie es scheint haben wir hier ein Gewicht von Gesamt 34KG verteilt auf die beiden Enden der Waage, müsste an jeder Seite nachher 17 KG sein. Wir müssten nur noch herausfinden, welche Kugel wie viel wiegt. Wir stellten uns provisorisch eine Waage zusammen, was wir dafür brauchten, hatten wir dabei. Wir hatten einen Holzstock, der eine Länge von ca. 0,5 Meter hatte, dann hatten wir ein Taschenlampe und zwei Halstücher zu einer Waage zusammen gebaut.

An jedem Ende des Stabes, der so gut wie gleichmäßig eben war befestigten wir je ein Tuch im gleichen Abstand von dem Ende. Wir legten dann den Stab mittig auf die Taschenlampe, so dass der Holzstab in der Schwebe war. Dann nahmen wir die ersten beiden Kugeln, und legten sie je in ein Tuch, als man sie abgelegt hatte, merkte man dann sofort, welche Seite schwerer war oder gleich gewesen wäre. Das setzen wir solange fort, bis wir die Kugeln in fünf verschieden Gewichtsklassen eingeteilt hatten.

Wir hatten hier vier mal 2 Kugeln und 1 mal 3 Kugeln. Da das Set mit den drei Kugeln diese sein mussten, die 4 KG hatten war uns schnell klar. Wir nahmen eine 4 Kilokugel und legten sie in das Tuch an dem einen Ende und in dem anderen Ende legten wir eine Kugel, die unserer Meinung nach schwerer war. So war es auch, also hatten wir jetzt schon die Kugeln mit vier und fünf KG herausgefiltert. Wir legten nun wieder die 4 Kilokugel in ein Tuch am Ende und auf der anderen Seite eines der Kugelpaare, Da sich keine Reaktion zeigt, muss dass Paar aus je 2 KG bestehen. Bei den anderen Paaren war es nicht so schwer das richtige Gewicht zu erraten, vor allem da die einen Kugeln das Dreifache wogen wie die anderen.

So hatten wir die Gewichte bestimmt und machten uns daran, sie auf der Waage zu verteilen. Wir gingen her und nahmen die Kugeln, die fünf Kilogramm haben sollten, legten sie eine links und eine rechts vom Pfad in die Mulde und tatsächlich, sie suchten sich ihren Weg in die am Ende angebrachten Schalen. Von den Kugeln mit vier Kilogramm, wie sollten wir hier vorgehen? Ach ja, wir hatten ja zwei Kugeln, die ein Gewicht von je zwei Kilogramm hatten, würde im gesamten, je vier Kugeln mit je vier Kilogramm geben. So mussten wir dann nur noch an jeder Seite je eine Kugel mit drei und einem Kilo in die Schalen rollen lassen. Sobald wie dieses geschehen war, schauten wir uns an und fragten, wer an dem Hebel ziehen sollte?

Da Chan die Tafel entziffert hatte, ließen wir ihm die ehre zu Teil werden an dem Hebel zu ziehen. Er zitterte am ganzen Körper und war nervös ohne Ende, was wäre, meinte er, wenn er falsch gelegen hat mit seiner Übersetzung? Tja sagte ich dann zu ihm, wenn das so sein sollte, hast Du ein kurzes Leben als Abenteurer gehabt, also nun mach endlich, es wird schon passen. Schweißgebadet machte er sich daran den Hebel zu betätigen, als dieser betätigt wurde, gab es ein leises Knacken und die Mulde schwankte ein wenig.

Sollte es doch am Ende falsch gewesen sein? Die Mulde bewegte sich fast nicht sichtbar leicht an beiden enden abwechselnd auf und ab. Nach kurzer Zeit lag sie ganz still da und wir vernahmen wieder ein leises Knacken. So wie es jetzt aussah, muss es richtig gewesen sein. Zum testen setzte ich vorsichtig einen Fuß auf den Pfad vor uns und zog das zweite Bein vorsichtig hinter her. Als nichts passierte, war ich der Meinung wir können problemlos über den Pfad laufen und gingen zum nächsten Podest weiter. Als wir dort angekommen sind und unseren Blick nach vorne geworfen hatten, sah es so aus als wenn in einiger großer Entfernung etwas Grünlich schimmerte.

Man konnte von unserer Stelle aus nicht erkennen, um was es sich handelte, aber es war ein grünlicher Schimmer aus dem anderen Ende der Höhle. Wir standen nun auf dem nächsten Podest, egal was da hinten schimmerte, wir mussten erstmal weiter kommen, bevor wir uns Gedanken machen konnten, ob es die jadefarbene Waage war oder nicht. Wie sagte ein Gallier so schön, wer wird den die Haut des Wildschweins schon verkaufen, so lange er noch keines erlegt hatte?

Weiter mit:

d - Die Wasserwaage

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen